Samstag, 11. Juni 2022

Einschätzungen zum EU Lieferkettengesetz

Am 23. Februar 2022 hat die Kommission einen Richtlinienentwurf zur Regelung von unternehmerischen Sorgfaltspflichten in der Lieferkette („EU-Lieferkettengesetz“) vorgelegt. Der Begriff „Lieferkettengesetz“ klingt abstrakt, seine Auswirkungen werden für viele Unternehmen aber deutlich spürbar sein. Denn die Änderungen stellen zahlreiche von ihnen vor große Herausforderungen, z.B. bei der Bewältigung zusätzlicher Bürokratie. Der Vorschlag für ein europäisches Lieferkettengesetz geht sowohl im Geltungsbereich als auch hinsichtlich der zu erfüllenden Sorgfaltspflichten deutlich über das deutsche Pendant hinaus. Es drohen erhebliche Belastungen durch Bürokratie, Rechtsunsicherheit und Haftungsrisiken. Im weiteren Gesetzgebungsprozess kann der Entwurf sowohl vom Europäischen Parlament als auch vom Ministerrat weiter abgeändert werden. Was also bedeutet das EU-Lieferkettengesetz also für die heimische Wirtschaft und deren Unternehmen?

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Wenn wir günstige Klamotten kaufen, dann kann es sein, dass die unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wurden. Um so etwas zu verhindern, wollen Politikerinnen und Politiker jetzt ein neues Gesetz machen – das Lieferkettengesetz.

Bundestag stimmt für umstrittenes Lieferkettengesetz

Große Unternehmen in Deutschland müssen künftig genauer hinsehen, wie ihre internationalen Zuliefererfirmen arbeiten. Denn der Bundestag hat ein umstrittenes Lieferkettengesetz beschlossen. Nun soll es für deutsche Unternehmen zur Pflicht werden, bei ihren direkten Zuliefererfirmen auf Menschenrechte und Umweltstandards zu achten. Wenn sie von Verstößen in ihren Lieferketten erfahren, auch von indirekte Zulieferfirmen, müssen sie einschreiten. Das Lieferkettengesetz wird ab 2023 gelten – zunächst für Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten. Um kaum ein Vorhaben der Großen Koalition wurde so lange und erbittert gerungen wie um dieses. Bundesarbeitsminister Heil (SPD) nannte das Gesetz einen „Meilenstein“. https://www.tagesschau.de/inland/inne...

Einfach erklärt: Ein Gesetz für faire Lieferketten – was ist das eigentl...

Deutschland ist so intensiv in die globalen Lieferketten involviert wie kein anderes Land. Unser Wohlstand genauso wie die wirtschaftlichen Chancen von Entwicklungsländern hängt von Lieferketten ab. Unternehmen sind verpflichtet, die Menschenrechte entlang ihrer Lieferketten zu achten. Wie kann eine gesetzliche Regelung zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten aussehen?

Wir haben ein Lieferkettengesetz! Und nun? | Interview mit Robert Grabosch

Ob das Gesetz mit dem sperrigen Namen hält, was es verspricht, muss sich zeigen. Doch wie kann es umgesetzt – und durchgesetzt – werden? Welche menschenrechtlichen Risiken deckt es ab? Wie sind Rechtsbegriffe zu interpretieren? Diese Fragen beantwortet Robert Grabosch, der sich seit 2011 mit nachhaltiger Unternehmensführung beschäftigt, in unserem Interview, das Tina Blohm Ende November führte. #Lieferkettengesetz